SENPRO.IT-News #2

Wollen Sie KI in Ihren Arbeitsalltag integrieren?
Wir teilen unsere Erfahrungen!

Interview mit Carsten Jockel & Robert Dobrodt - 11.10.2023

Warum hat die Firma Senpro IT sich dazu entschieden KI zu nutzen?

CJ: Wir erhoffen uns, dass wir mit der Nutzung von künstlicher Intelligenz Prozesse vereinfachen können, Routineaufgaben wie das Schreiben von Texten, Skripten, kleinen Programmen und auch Recherchetätigkeiten, dass wir diese Aufgaben mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zukünftig effizienter und schneller durchführen können. 

Wir als Senpro IT müssen natürlich immer schauen, dass wir im Rahmen unseres Tuns effizienter arbeiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir müssen auch dem Fachkräftemangel Rechnung tragen, das heißt wir müssen konkret schauen, dass wir insbesondere Routineaufgaben, triviale Aufgaben und Überwachungsaufgaben vom Menschen auf die Maschine verlagern. Dazu versuchen wir künstliche Intelligenz zu nutzen. Zum eigenen Vorteil, aber auch zum Vorteil für unsere Kunden. 

Als IT-Dienstleister haben wir hier auch einen Beratungsauftrag unseren Kunden gegenüber. 

Was denkt ihr, warum es Unternehmen gibt, die sich bewusst gegen den Einsatz von KI entscheiden?

CJ: Es mag sein, dass es Unternehmen gibt, die sich bewusst dagegen entscheiden. Die Frage ist jedoch generell, ob man sich technologischen Entwicklungen, weil sie auch Nachteile mit sich bringen können, vermeidet oder ob man versucht sie zu nutzen. Bei der Nutzung dann versucht die Nachteile zu vermeiden. Wenn ich mich der Technologie komplett verweigere, werde ich sowohl die Vorteile als auch die Nachteile nicht kennen.

 

Wenn ich mich bewusst dagegen entscheide eine solche Technologie einzusetzen, kann das damit verbunden sein, dass ich mittelfristig vom Markt verschwinde. Und wenn am Ende nur die überleben, die künstliche Intelligenz nutzen, habe ich nichts davon, wenn ich mich dem Wandel verwehre.

Wie wichtig schätzt ihr die Nutzung im KMU-Umfeld ein?

CJ: Nach meiner Beobachtung sind die KMU diejenigen, die wertvolle Beiträge zu einer gesellschaftlichen Entwicklung leisten. Das hat verschiedene Gründe, zum Beispiel, dass KMU häufig inhabergeführt oder Familienunternehmen sind und dadurch eine nachhaltigere, längerfristige Strategie verfolgen. Ich denke es ist wichtig, dass die KMU mit ihrem wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, solche Technologien auch einsetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Wie nutzt ihr KI in eurem Arbeitsalltag?

RD: Also der größte Teil der Nutzung bezieht sich bei mir auf die Programmierung. Ich habe zwar die Basics in meiner Ausbildung gelernt, bin aber nie so richtig tief eingestiegen. Jetzt benötige ich das Programmierwissen immer mehr und kann mit Hilfe von KI meine Tools programmieren. Vorher war das viel aufwendiger. Du hast deinen Code geschrieben und der normale Alltag war, dass du bei Fehlern den Fehlercode in eine Suchmaschine wie Google eingegeben hast. Dann musstest du tausend Foren durchforsten, bis du den richtigen Eintrag für dein Problem gefunden hast. 

Mit der KI ist es mir jetzt möglich den Programmiercode einzufügen und speziell für diesen Programmiercode einen Lösungsansatz zu bekommen. Das hat dann zwei Vorteile, erstens ich bin viel schneller mit meiner Arbeit und zweitens gibt die künstliche Intelligenz nicht nur eine Lösung, sondern sie erklärt auch einen Lösungsansatz. Du kannst mit der KI „diskutieren“, Fragen stellen wie zum Beispiel: „Was kann ich besser machen, was würde passieren, wenn ich das oder das mache?“ Diese Möglichkeit hast du, wenn du auf dich allein gestellt bist mit der normalen Suchmaschine, nicht. Man findet nie den perfekten Foreneintrag, wenn du einen spezifischen Programmiercode hast. Damit ist die Nutzung für mich im Arbeitsalltag in erster Linie ressourcensparend und schnell. 

Dann benutze ich die KI zum Beispiel auch um PDF-Dateien zu analysieren. Sprich, ich kaufe ein Produkt, habe eine 100-Seiten PDF-Anleitung, brauche aber nur eine Information. Dann füge ich das PDF einfach in die KI ein und frage danach gezielt nach den Sachen, die mich interessieren. So spare ich mir sehr viel Zeit. 

CJ: Ich nutze es überwiegend für Recherchetätigkeiten!

Welche konkreten Vorteile haben unsere Kunden dadurch, dass wir KI nutzen?

CJ: Unsere Kunden erwarten zurecht, dass wir unsere Arbeitsabläufe permanent kritisch hinterfragen und versuchen effizienter zu werden. Wir sind ja für viele Kunden die externe IT-Abteilung und müssen permanent überlegen, wie können wir besser und schneller werden. Das ist letztlich Zweck der Wirtschaft und Grundlage unseres Wirtschaftsmodells.

Durch die Nutzung können wir unsere Leistungen zum Teil kostengünstiger anbieten. Wenn wir z.B. zur Überwachung von Systemen immer mehr auf Maschinen zurückgreifen und immer weniger der Mensch irgendwelche Protokolle prüfen muss.

Auch unsere Kunden wollen und müssen wettbewerbsfähig bleiben und fragen uns natürlich, wie Sie künstliche Intelligenz einsetzen können, um ihre eigenen Prozesse zu optimieren. Da beraten wir sie gerne.

Wenn Technologien verfügbar werden, mit denen man effizienter werden kann, müssen wir diese nutzen, um unsere Dienstleistungen für unsere Kunden noch besser zur Verfügung zu stellen. Das gibt es im Grunde genommen in unserer Branche schon immer. Wenn man zurückschaut, zum Beispiel: Als wir die Möglichkeit bekommen haben Windows-Server-Systeme remote zu administrieren, konnten wir wesentlich effizienter werden. Oder als wir die Möglichkeit der Virtualisierung bekommen haben, konnten wir effizienter werden. Systeme bereitzustellen, Systeme zurückzusichern, das ging alles viel schneller. Natürlich haben wir diese Technologien genutzt, um uns am Markt zu behaupten und unseren Kunden entsprechend die Dienstleistung so professionell und kostengünstig wie möglich zur Verfügung zu stellen. 

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Was sind eurer Meinung nach die Gefahren im Umgang mit künstlicher Intelligenz?

RD: Natürlich gibt es das große Thema Datenschutz. Man darf nicht jede Information der KI preisgeben. Im Arbeitsalltag muss man also aufpassen, dass man die Fragen entsprechend abändert, um zum selben Ziel zu kommen.  Da sollte man unbedingt drauf achten und alle möglichen Daten abändern. 

Man sollte auch nicht voll und ganz auf die KI vertrauen. Ich hatte auch schon mehrmals den Fall, dass die KI einfach falsch lag. Man sollte trotzdem noch mitdenken und die Sachen hinterfragen und überprüfen. Es ist nicht das perfekte Tool und auch noch nicht allwissend, es lernt zwar von Tag zu Tag, man sollte aber trotzdem sorgfältig damit umgehen.

Zuletzt ist ein großer Faktor, dass ChatGBT zwar geschützt ist, aber es gibt im Darkweb Datenbanken von KI´s, die einen zum Beispiel beim Hacken unterstützen. Dadurch wird es in Zukunft auch zu immer mehr Hacker- und insgesamt Cyberangriffen kommen. Allein die ganzen Phishing-Mails, die man bekommt. Oft waren sie so schlecht geschrieben, dass man schon erkennen konnte, dass da was nicht stimmt. Heute ist mit Hilfe von künstlicher Intelligenz möglich, dass die Mails in bester Grammatik und in tausenden Sprachen versendet werden können.

CJ: Man muss schon grundsätzlich kritisch hinterfragen, was da eigentlich gerade passiert. Ja, Datenschutzrechtlich gibt es Bedenken. Wenn man es aber noch weiter fasst, kann man sich sicherlich die Frage stellen, was es für eine Volkswirtschaft bedeutet, wenn man Menschen durch Maschinen ersetzt. Das gab es in den 80er Jahren schon mal, als es um die Roboter in der Automobilindustrie ging. Als man dort angefangen hat Teile der Produktion auf Roboter umzustellen, gab es erhebliche Befürchtungen, dass Arbeitsplätze verloren gehen. Diese Diskussion könnte es irgendwann wieder geben.

Wie können unsere Kunden KI in Ihren Arbeitsalltag integrieren und was müssen sie dabei beachten?

RD: Was uns bewegt hat, bewegt auch unsere Kunden.

 

CJ: Genau und wichtig ist, dass die Ergebnisse einer KI immer kritisch hinterfragt werden müssen. Ein letztes Beispiel: Wenn ich ein Skript schreiben muss und dann der Meinung bin, dass ich dazu keinen ausgebildeten Fachinformatiker mehr brauche und einen Schülerpraktikanten dransetze, ist er nicht in der Lage das Ergebnis zu überprüfen und es endet möglicherweise in einer Katastrophe. Man muss sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen und auch die Grenzen verstehen.

Welche Tipps würdet ihr noch im Bezug auf den Datenschutz geben?

CJ: Um jetzt bei dem Beispiel des Skriptes zu bleiben: Ich kann natürlich der Künstlichen Intelligenz sagen, „ich brauche Zugang zu dem System mit der IP-Adresse … und das kannst du über die VPN-Verbindung erreichen und dann kannst du dich mit dem Benutzer und dem Kennwort XY anmelden, mach mir da jetzt bitte ein Programm draus!“ Mit realen Daten habe ich hier der künstlichen Intelligenz verraten, wie man in das System kommt und das ist eine Information, die ein dritter von der Künstlichen Intelligenz erfahren kann. Die Künstliche Intelligenz behält keine Informationen für sich, sie verwendet sie weiter. Also keine persönlichen Daten und Informationen preisgeben!

Gibt es sonst noch etwas, dass ihr zum Thema KI loswerden wollt?

RD: Ja, das ganze Umfeld ist momentan erst am Wachsen. Ich schaue mir jede Woche neue News an, von neuen Tools. Die werden immer krasser, immer besser, das ist wirklich interessant. Auch ein wenig erschreckend, was die Tools können. Aber es ist zurzeit alles in der Entwicklung und man kann einfach noch nicht sagen, was sich wie entwickelt. 

CJ: Wir haben auf jeden Fall im Bereich der künstlichen Intelligenz exponentielle Entwicklungen. Und spätestens seit Corona, ist jedermann klar, was exponentielle Entwicklungen sind. Da ist noch sehr sehr viel zu erwarten in den kommenden Jahren. Wahrscheinlich auch Vieles, was wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Es bleibt also spannend!

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Über Carsten Jockel

Carsten Jockel ist Geschäftsführer der Senpro IT GmbH. Nach
dem Studium der Physik und Betriebswirtschaftslehre arbeitete er in
verschiedenen Beratungsunternehmen in der IT-Branche. Im Jahr 2008 gründete er
die Senpro IT GmbH als klassisches Systemhaus für IT-Infrastrukturen. Inzwischen
hat Carsten Jockel weitreichende Kenntnisse hinzuerworben und berät Kunden als
CISO, externer Datenschutzbeauftragter, als Business Continuity Manager (BCM)
oder im BSI IT-Grundschutz. Er hat zwei Kinder, kocht gern und liebt es im
Garten zu arbeiten. 

Über Robert Dobrodt

Robert Dobrodt ist als Fachinformatiker für Systemintegration bei der Senpro IT GmbH tätig. Er schloss seine Ausbildung 2021 erfolgreich bei uns ab und ist seitdem in unserem Team ein gefragter Techniker, insbesondere wenn es um die Themen Cybersecurity, Workflowmanagement, WLAN und auch künstliche Intelligenz geht. Er verfügt über die Zertifizierungen zum ISMS Security Officer ISO 27001:2013 sowie zum ISMS Auditor ISO 27001:2022. Abseits seiner beruflichen Tätigkeit verfolgt Robert seine Leidenschaften: Dart spielen und Campen.

Robert Dobrodt